Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale des Moskauer Kremls war bis zur bolschewistischen Revolution 1917 die Hauptkirche des Russischen Reiches. Fast alle russischen Herrscher wurden in der Kathedrale gekrönt und heirateten dort. Außerdem beherbergt die Kirche eine unterirdische Nekropole mit Gräbern russisch-orthodoxer Patriarchen.
Die Kathedrale wurde Ende des 15. Jahrhunderts vom italienischen Architekten Aristotele Fioravanti erbaut. Auch die besten Künstler der Zeit, einschließlich des berühmten Ikonenmalers Dionysius, nahmen an der Schaffung der Ikonostase teil.
Bis 1515 waren die Wände innerhalb der Kirchen mit prachtvollen Fresken bedeckt. Einige davon gingen jedoch später verloren, da die Kirche im Laufe der Zeit und nach einem verheerenden Brand mehrmals rekonstruiert wurde.
1643 befahl der erste Romanow-Zar, Michail I., die Kathedrale neu mit Wandmalerei zu versehen. Diese Fresken blieben bis heute erhalten.
2018 begann eine weitere Restaurierung der Kathedrale. Dabei wurden hinter den Wänden des Altarbildes einige Fresken entdeckt, die die Forscher für verlorengegangen hielten. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass diese Wandmalereien höchstwahrscheinlich um 1481 entstanden sind, als Dionysius und andere Maler die Ikonostase schufen.
Wenn diese Vermutungen zutreffen, dann handelt es sich um eine völlig einzigartige Entdeckung, da fast alle Fresken von Dionysius und seinen Zeitgenossen als verschwunden galten.
Der berühmteste Ort, wo seine seltenen Meisterwerke bis heute erhalten geblieben sind, befindet sich im Ferapontow-Kloster in der Region Wologda.
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