Wie Russen die Taufe des Herrn feiern: Anleitung in drei Schritten

Alexej Druschinin/Sputnik
Am 19. Januar begehen orthodoxe Christen einen ihrer wichtigsten Feiertage: Den Tag der Taufe des Herrn. Viele verbinden damit den gewagten Brauch, in ein Eisloch zu springen, doch dahinter steckt viel mehr.

Schritt 1. Sammeln Sie Wasser und gehen Sie zur Messe

Nach orthodoxem Glauben wird am 19. Januar die christliche Taufe Jesu gefeiert. An diesem Tag wurde er, im Alter von 30 Jahren, von Johannes dem Täufer im Jordan getauft. Das orthodoxe Fest ist daher mit Wasser verbunden und die Gläubigen, die tatsächlich ein Loch ins Eis hacken und ein Bad darin nehmen, nennen dieses Eisloch „Jordan“, es steht stellvertretend für den Fluss im Nahen Osten.

Am Vorabend des Feiertages, am 18. Januar, gehen orthodoxe Christen traditionell in die Kirche und trinken dort geweihtes Wasser. Dieses Wasser hat kein Verfallsdatum und die Russen nehmen davon gerne etwas mit nach Hause, wo sie es den Rest des Jahres aufbewahren.  

Nach dem Wassertrinken besuchen die Leute meist noch die Abendmesse. In einigen Gemeinden geht eine Prozession mit speziellen Ikonen zu den Tauchstellen, um diese zu segnen.

Schritt 2. Tauchen Sie in heiliges Wasser ein

Der Brauch empfindet die Taufe Jesu nach. In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar tauchen Gläubige dreimal hintereinander bis über den Kopf im Wasser unter. Diejenigen, die einen See in der Nähe haben, stürzen sich auch schon Mal in die eisigen Wellen. Doch in ganz Russland gefriert es im Januar.

Das gewöhnliche Eisloch eines Anglers ist aber nicht genug für einen „Jordan“. Ein spezielles Eisloch zum Tag der Taufe des Herrn bedarf intensiver Vorbereitung und jemanden, der weiß, was er tut. 

Normalerweise bereitet die orthodoxe Kirche solche „Jordans“ für die Gläubigen vor und die örtlichen Behörden und Rettungsdienste stellen beheizte Zelte auf, in denen man sich nach dem Sprung ins Eisloch umziehen kann und wo es heißen Tee zum Aufwärmen gibt. Auf Alkoholgenuss sollte man verzichten, empfehlen Mediziner, da der Sprung ins Eis dadurch noch gefährlicher werde.

Hier sind die Regeln für ein sicheres Eisbad:

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Schritt 3. Sammeln Sie erneut Wasser

Am Morgen des 19. Januar gehen die Gläubigen wieder in die Kirche, um frisches geweihtes Wasser zu holen. Nach Angaben von Kirchenvertretern gibt es keinen Unterschied zwischen dem Wasser vom Abend und dem Morgenwasser, so dass es keine Rolle spielt, welches Sie nehmen. Doch einige Familien glauben, dass die Wässer unterschiedlichen Zwecken dienen. Sie nutzen das Wasser vom Abend, um sich das Gesicht zu waschen oder es in den Ecken ihrer Wohnräume zu versprühen, um böse Geister zu vertreiben. Auch glauben einige Leute, dass ein kleiner Schluck Morgenwasser zum Essen hilft, gesund zu bleiben.

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