Die Stadt musste daraufhin den Notstand erklären. Die Bewohner hätten „Angst davor, die Häuser zu verlassen" und "es herrsche Chaos“, berichtet der stellvertretende Leiter der lokalen Verwaltung Alexander Minajew gegenüber der „Siberian Times“. Dies betrifft vor allem Kinder. Die Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen. Man befürchtet jedoch, dass selbst unter diesen Umständen es noch nicht sicher für die Bewohner ist. Es gab schon Berichte, wonach die Eisbären die Wohnblöcke betreten haben.
Das russische Netz quillt über mit Bildern und Videos des Bärenüberfalls. Einige Aufnahmen scheinen sogar amüsant zu sein: Die Bären fühlen sich offensichtlich in der Stadt wie in der eigenen Küche.
“Ich wohne auf Nowaja Semlja seit 1983. Aber so einen massiven Bärenüberfall erlebe ich zum ersten Mal“, sagte der Leiter der Verwaltung Siganscha Musin der „Siberian Times“. Die Bären „jagen buchstäblich Menschen“, so Musin.
Nach Angaben der zuständigen Behörden besteht das Problem mit den Eisbären seit Dezember.
Was kann man tun, um sich zu wehren? Die russischen Naturschutzbehörden verbieten es, auf die Eisbären zu schießen. Sie sind eine bedrohte Tierart. Aber Lärm zu machen, Zäune zu errichten oder in die Luft zu schießen, erwies sich in manchen Fällen als nicht wirkungsvoll, um die Eisbären zu vertreiben. Die Bewohner von Beluschja Guba warten jetzt auf ein Expertenteam, das eine Lösung des Problems finden muss.
Nowaja Semlja ist eine Doppelinsel im Nordpolarmeer mit 1970 Bewohnern. Die Mehrheit der Bevölkerung arbeitet auf den Atomtestanlagen, die sich dort befinden.
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