Willkommen auf der Trauminsel: Ist Moskaus neuer Themenpark international konkurrenzfähig?

Olga Childs
Wladimir Putin war der erste Gast auf der „Trauminsel“ in Moskau, dem „russischen Disneyland“, einem lang ersehnten Themenpark, der am 29. Februar eröffnet wurde. Der Park gehört nicht zum Disney-Konzern, ist aber dennoch wenig russisch.

Für ein Land von der Größe Russlands ist es eher ungewöhnlich, bisher ohne einen Themenpark ausgekommen zu sein. Mit der „Trauminsel“ in Moskau hat sich das geändert.  

„Russia Beyond“ hat zum Testen einen ausgewiesenen Experten dorthin geschickt. Wer drei Kinder erzieht und jeden Disney- und Universalpark besucht hat, kann ein kompetentes Urteil abgeben. 

Wie russisch ist der Park? 

Nicht sehr. Es findet sich nichts, was als typisch russisch bezeichnet werden könnte. Der Park könnte überall auf der Welt sein. Er orientiert sich eindeutig an den Themenparks von Disneyland oder Universal. Die Fahrgeschäfte wurden hauptsächlich von Unternehmen konstruiert und gebaut, die bereits ähnliche Attraktionen für Themenparks weltweit entworfen haben.

Ein deutsches Unternehmen, das auf die Zertifizierung von Fahrgeschäften für Themenparks spezialisiert ist, hat die Geräte überprüft und freigegeben. Wer welche Attraktion nutzen darf, hängt vor allem, wie überall auf der Welt, von der Körpergröße ab.

Lizenzmarken wie Hello Kitty und die Schlümpfe dominieren die Bereiche für kleinere Kinder. Die Fahrgeschäfte sind vergleichbar mit denen in anderen Themenparks. So erinnert eine Attraktion im Hello Kitty-Bereich sehr an die durch Disney bekannten tanzenden Teetassen. 

Selbst solche Attraktionen, die der Park als einzigartig betrachtet, basieren auf international bekannten Themen, die eher nicht mit Russland in Verbindung gebracht werden. Eine der Hauptattraktionen, eine abenteuerliche Bahn, heißt zum Beispiel „Mowgli im Land der Dinosaurier“. 

Die Gestaltung des Parks orientiert sich ebenfalls an internationalen Vorbildern. Der Bau wurde überwiegend von ausländischen Auftragnehmern ausgeführt. In der Pressestelle heißt es, dass dies oft ein Kritikpunkt sei, doch es sei unvermeidbar gewesen, auf ausländische Expertise zurückzugreifen, da in Russland entsprechendes Knowhow fehlte. Schließlich ist es der erste Park dieser Art im Land.  

Welche Rolle spielt das Wetter? 

Keine. Die „Trauminsel“ ist ein Indoor-Park. Der Hauptweg liegt unter Glasdächern. Es ist wie ein riesiger Hangar. Das hat jedoch nicht zu Begrenzungen bei der Größe der Fahrgeschäfte geführt. Und auch die Wege im Park sind sehr lang wie in den Freiluft-Pendants. Schnell wird vergessen, dass man sich innen aufhält. 

Wem gehört der Park und wo liegt er? 

Der Park befindet sich vollständig im Besitz der Regiony Gruppe, die vom Geschäftsmann Amiran Mutsoew kontrolliert wird. Die Investitionssumme soll bei rund 1,5 Milliarden US-Dollar liegen.

Die „Trauminsel“ ist jedoch nicht wirklich eine Insel. Der Park liegt in Moskau, auf einer Halbinsel, die in einer Schleife der Moskwa liegt. 

Die nächste Metro-Station ist Technopark. Sie erreichen sie mit der Linie Nummer 2 (grüne Linie).

Lohnt sich ein Besuch? 

Unbedingt! Der Park ist neu und modern und verfügt über die aktuellsten Technologien. 

Die „Trauminsel“ wurde am 29. Februar 2020 offiziell eröffnet, doch noch sind nicht alle Fahrgeschäfte in Betrieb. Bis Ende Mai soll alles einsatzbereit sein. 

Tickets können direkt im Park, online oder an Ticketautomaten erworben werden. Preislich liegen sie bei rund 40 US-Dollar pro Person. Es gibt verschiedene Ticketoptionen für Familien und Ermäßigungen. 

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