Bei einem Spezialeinsatz des russischen Geheimdienstes FSB in der südrussischen Republik Kabardino-Balkarien wurden elf Terroristen getötet.
Witali Newar / TASSIm Nordkaukasus wurde eine lokale Gruppe der Terrororganisation „Islamischer Staat“ vernichtet. Bei einem Spezialeinsatz des russischen Geheimdienstes FSB am Sonntag in der südrussischen Republik Kabardino-Balkarien, 1 600 Kilometer von Moskau entfernt, wurden elf Terroristen getötet. Der Einsatz gilt als der größte in der jüngsten Vergangenheit.
Die Terrorgruppe soll Republikeinwohner, die für den „Islamischen Staat“ kämpfen wollten, nach Syrien eingeschleust und Terroranschläge im Nordkaukasus geplant haben. Im gut versteckten Unterschlupf der Terroristen wurden große Mengen an Waffen, Munition und Sprengstoff sichergestellt.
Kabardinische Islamisten behaupten jedoch auf ihrer Webseite, die liquidierte Terrorgruppe hätte nicht der IS-Terrororganisation angehört. Vielmehr hätte sie in ihren Programmerklärungen Sympathien für die konkurrierende Terrorgruppe al-Qaida gezeigt und Kritik am „Islamischen Staat“ geäußert. Der Einzige in Kabardino-Balkarien, der bislang einen öffentlichen Eid gegenüber dem „Islamischen Staat“ geleistet habe, sei ein gewisser Robert Sankischew. Dieser sei von den russischen Sicherheitsbehörden aber bereits am 10. November liquidiert worden.
Der Generalmajor und ehemalige Kommandant des Sibirischen Militärbezirks sowie Stabschef der russischen Truppen in Tschetschenien, Sergej Kantschukow, hält nicht viel von der Äußerung der Islamisten. „Die ganze Welt kämpft heute gegen den IS. Niemand wird sich daher freiwillig zu dieser Terrorgruppe bekennen oder seine Unterstützung in irgendeiner Art und Weise zeigen wollen“, erklärte er RBTH. Er fügte hinzu, dass die russischen Sicherheitsbehörden nie einfach etwas behaupten würden, sondern jede Information stets gründlich überprüft werde. Offensichtlich habe es genaue Informationen über den Syrien-Aufenthalt von Kabardinern und deren Kampf aufseiten der Islamisten gegeben, schlussfolgerte der Experte.
„Ich denke nicht, dass der Sondereinsatz lange im Voraus geplant war. Möglicherweise wussten die Sicherheitsbehörden zuvor vom Unterschlupf der Terroristen. Eingreifen wollten die russischen Behörden allerdings wohl erst, als es konkrete Hinweise auf ein Treffen der gesamten Gruppe am bezeichneten Ort gab. Außerdem spielten wohl auch Erkenntnisse über geplante Terroranschläge eine Rolle“, meinte Kantschukow.
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