Russland ist ein Land der Extreme, in dem man alle möglichen Arten von Abenteuern erleben kann. Da von einem nächtlichen Spaziergang durch Moskaus kriminellsten Stadtbezirk Goljanowo (für Touristen der drittgefährlichste Ort der Welt) oder vom Ringen mit Bären in Sibirien allerdings dringend abzuraten ist, haben wir einige andere Möglichkeiten zusammengestellt, Russland auf die „wilde“ Art zu entdecken.
Die erste Wahl für Tauchfans bleiben natürlich die warmen Gewässer der Malediven oder Seychellen. Doch für alle, die es etwas kälter mögen, hat auch Russland tolle Unterwasserlandschaften zu bieten. So zum Beispiel in der eiskalten Weißen See im Norden des Landes. Dort können die Wassertemperaturen auch schon mal unter 0 Grad Celsius fallen.
Eistauchen erfordert natürlich ein spezielles Training, insbesondere die erheblich schwerere Ausrüstung ist für Anfänger gewöhnungsbedürftig. Die Mühen lohnen sich aber: Wer das Training besteht, kann die unbekannten Welten erleben, die sich in den russischen Meeren und Seen verstecken.
Für weniger kälteaffine Taucher gibt es immer noch das – erheblich wärmere – Schwarze Meer im Süden Russlands. Neben Schiffswracks auf dem 18. und 19. Jahrhundert gibt es hier eine farbenfrohe Auswahl an Fischen und Unterwasserpflanzen zu entdecken.
Es gibt viele Möglichkeiten, in Russland auf eine Rafting-Tour zu gehen. Einer der besten Plätze hierzu ist die Region Zentralkarelien in der Nähe der finnischen Grenze. Die Gegend besticht mit einer beeindruckenden Kulisse und ihrer Vielfalt an Seen und Flüssen, von sanften Gebirgsflüsschen bis zu schäumenden Strömen ist hier alles dabei. Der wildeste Rafting-Fluss ist die Pista: Helme, Schwimmwesten und Furchtlosigkeit werden dringend empfohlen.
Erfahrene Rafter können auch nach Altai in Süd-Sibirien gehen. Die tiefen Täler des Flusses Tschuja bieten ebenfalls ein großartiges Abenteuer.
Sie wollen lernen, sich auf einem Pferd fortzubewegen wie Präsident Wladimir Putin höchstpersönlich? Dann kommen sie in Russlands Osten mit ihren weiten Prärien und pittoresken Bergstraßen. Nach vielen Tagen auf Pferden und in Zelten werden sie sich fühlen wie ein echter Nomade. Der Oberkörper muss hierzu nicht zwangsläufig nach putinschem Vorbild unbekleidet sein.
Einige der feinsten Pferde der Welt leben in der Republik Baschkortostan, 1 400 Kilometer östlich von Moskau. Hier werden sie seit Jahrhunderten gezüchtet und trainiert. Abgesehen davon ist Baschkortostan mit seinen naturnahen Tundras und Taigas auch ein ideales Reitrevier.
Mit 5 462 Metern ist der Elbrus, gelegen im nördlichen Kaukasus, an der Grenze der Republiken Kabardino-Balkarien und Karatschai-Tscherkessien, der höchste Gipfel ganz Europas.
Das Bezwingen dieses Monsters ist selbst für guttrainierte Bergsteiger mit entsprechender Ausrüstung kein Zuckerschlecken, die Tour ist anspruchsvoll und dauert zwischen sieben und zehn Tagen. Da pro Jahr circa 15 Menschen bei der Besteigung des Elbrus‘ ums Leben kommen, ist erhebliche Vorsicht geboten. Diejenigen, die den Gipfel erreichen, erwartet jedoch als Belohnung eine atemberaubende Aussicht auf den gesamten Kaukasus.
Generell ist der Kaukasus eine großartige Gegend für Höhenfreunde. Nachdem man einen Gipfel erklommen hat, muss man jedoch wieder ins Tal zurück. Die beste Art ist dabei ein Sprung mit dem Paragleiter – vor allem im Sommer, wenn die Natur in voller Blüte ist, ist es eine unvergessliche Erfahrung. Besonders zu empfehlen ist der Jutsa-Berg in der Nähe von Pjatigorsk, 1 400 Kilometer südlich von Moskau.
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