Die Residenz Peterhof ist vielleicht der prächtigste der berühmten Paläste in der Umgebung von St. Petersburg. Peter der Große begann mit dem Bau im Jahr 1715. Er wollte, dass der neue Palast das französische Schloss Versailles in Schönheit und Luxus übertrifft. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren jedoch nur abgebrannte Ruinen von Peterhof übrig. Am 23. September 1941 wurde der Ort von den Nazi-Truppen besetzt. Zwei Monate lang versuchte die sowjetische Armee, ihn zurückzuerobern. Peterhof blieb unter ständigem Beschuss, bis die Belagerung Leningrads im Januar 1944 aufgehoben wurde.
Blick auf den Oberen Garten, den Großen Palast und den Großen Kaskadenbrunnen 1944 und heute.
Peterhof State Museum-Reserve; ReutersDie größten Schäden wurden am Großen Palast angerichtet - er wurde von zahlreichen Bomben getroffen und in Schutt und Asche gelegt. Auch der schöne Park und die Springbrunnen wurden schwer beschädigt - Skulpturen, die nicht evakuiert oder versteckt worden waren, wurden durch Explosionen zerstört. Die Deutschen verbrannten auch eine große Anzahl von Bäumen im Park. Außerdem haben sie vor dem Rückzug das gesamte Gelände vermint.
Der Große Kaskadenbrunnen 1946 und heute
pastvu.com; Legion mediaDie Gärten wurden im Frühjahr nach Aufhebung der Belagerung restauriert und im Sommer 1945 für Besucher geöffnet. Die Brunnen wurden jedoch erst Ende der 1950er Jahre wieder funktionsfähig. Einer davon - der Springbrunnen „Löwenkaskade“ - wurde erst im Jahr 2000 wiedereröffnet.
Das Königliche Kirchenmuseum
Peterhof State Museum-Reserve; Legion MediaDieser Palast und Park war eine Sommerresidenz der Zaren. Seine Errichtung begann unter Katharina I., der Frau von Peter dem Großen. Aber während der Regierungszeit seiner Tochter Elisabeth Petrowna wurde der Palast im Barockstil umgebaut.
Diese Residenz wurde während des Krieges nicht weniger als Peterhof beschädigt. Die Museumsangestellte Wera Lemus erinnerte sich daran, dass die Mitarbeiter immer noch wertvolle Exponate versteckten, als sie die Schüsse der näherkommenden deutschen Truppen bereits hörten.
Der Katharinenpalast
Ivan Shagin/MAMM/MDF/russiainphoto.ru; Legion mediaIm September besetzten die Deutschen Zarskoje Selo. Das Erdgeschoss des Katharinenpalastes nutzten sie als Garage. Viele Kunstgegenstände, die noch im Palast verblieben waren, beschädigten sie. Ein Teil der einzigartigen Sammlung wurde geplündert.
Die Große Halle des Katharinenpalastes
Vsevolod Tarasevich/MAMM/MDF/russiainphoto.ru; Legion MediaDie Große Halle des Katharinenpalastes
Nikolai Baranov/Lenizdat, 1948; Legion mediaDie Arabesque-Halle
Archive photo; Legion mediaDie Haupttreppe
Archive photo; Edgar El (CC BY 3.0)Einer der größten kulturellen Verluste des Zweiten Weltkriegs war das Bernsteinzimmer aus dem Katharinenpalast, das spurlos verschwand. Erst in den 2000er Jahren wurden kleine Fragmente davon nach Russland zurückgebracht, aber der Hauptteil musste von Grund auf neu erstellt werden. Die Restaurierungsarbeiten wurden 2003 abgeschlossen.
Das Bernsteinzimmer vor dem Krieg und in den 1980er Jahren
Andrei Zeest; Nikolai Naumenkov/TASSEinige der Säle des Katharinenpalastes wurden erstmals 1959 wieder für Besucher geöffnet. Die Restaurierung von Zarskoje Selo dauert jedoch bis heute an.
Das Gelände vor dem Alexanderpalast wurde von den Deutschen als Friedhof genutzt.
Vsevolod Tarasevich/MAMM/MDF/russiainphoto.ru; Legion mediaDer Palast 1944 und heute
Vsevolod Tarasevich/Sputnik; Legion MediaPawlowsk wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Sommerresidenz für den Zaren Paul I. erbaut. Es liegt unweit von Zarskoje Selo und wurde ebenfalls von den Deutschen erobert. Der schöne englische Garten und der Palast von Paul I. wurden schwer beschädigt. Beim Rückzug steckten die Deutschen den Palast in Brand.
Der Palast 1944 und heute
N.Bobrov/Sputnik; Legion mediaDas Museum hat seiner wahrhaft heldenhaften Direktorin Anna Selenowa viel zu verdanken. Im Alter von 28 Jahren war sie nicht nur die treibende Kraft bei der Evakuierung und Aufbewahrung von Schätzen aus der Museumssammlung, sondern blieb bis zum letzten Moment im Museum und rettete seine Exponate. Sie verließ das Museum nur einen Tag bevor Pawlowsk von den Deutschen erobert wurde. Sie musste zu Fuß nach Leningrad zurückkehren, das etwa 30 Kilometer entfernt ist.
Der Thronsaal
Pavlovsk State Museum-Reserve; Legion MediaSelenowa kehrte nach Pawlowsk nur eine Woche nach seiner Befreiung zurück. Obwohl die Stadtregierung nicht glaubte, dass ein praktisch vollständig zerstörter Palast restauriert werden könnte, machte sie sich sofort an die Arbeit.
Diegriechische Halle
Central State Archives of St. Petersburg; Legion mediaDas ägyptische Vestibül
Central State Archives of St. Petersburg; Pavlovsk State Museum-ReserveDeswegen war Pawlowsk das erste zaristische Anwesen außerhalb von St. Petersburg, das bereits 1977 vollständig restauriert wurde.
Die Nordfassade des Palastes
Russian State Film and Photo Archive; Artyom Topchiy(CC BY-SA 3.0)Diese Residenz südlich von St. Petersburg wurde Mitte des 18. Jahrhunderts für den Favoriten Katharina der Großen Grigori Orlow erbaut. Nach seinem Tod kaufte die Kaiserin das Anwesen und schenkte es ihrem Sohn Paul I. Der Palast sah immer ziemlich düster aus. Nachdem er in den Händen der Deutschen gewesen war, hinterließ er einen wirklich schrecklichen Eindruck.
Das Marmor-Esszimmer
Central State Archives of St. Petersburg; Serko (CC BY-SA 3.0)Die sowjetischen Behörden entschieden, dass die Restaurierung des riesigen Gatchina-Anwesens zu teuer war, und teilten seine Sammlung auf andere Museen auf. Man führte einige grundlegende Reparaturen im Palast durch, restaurierte die Treppen und den Boden und verdeckte alle beschädigten Basreliefs und den Stuck.
Der Kaminsims in der Weißen Halle
Gatchina State Museum-Reserve; Damien (CC BY-SA 2.0)Zu Sowjetzeiten beherbergte der Palast zuerst eine Militärschule und dann ein Forschungsinstitut. 1976 gelang es der Museumskuratorin Adelaida Jelkina, das Gebäude zu räumen, um dort ein Museum unterzubringen. Die Restaurierungsarbeiten begannen. Zehn Jahre später erhielten die ersten Hallen das Aussehen, das sie Ende des 18. Jahrhunderts hatten.
Die Tschesme-Galerie im Jahr 2019
Committee for State Control, Utilization and Protection of Historical and Cultural Landmarks of St. PetersburgEs wurde beschlossen, die Galerie nicht vollständig zu restaurieren, sondern stattdessen als eine Gedenkhalle zu nutzen. Sie wurde in dem Zustand belassen, wie sie nach dem Abzug der Nazis aussah. Das Bild wurde 2019 aufgenommen.
Die Restaurierungsarbeiten gehen jedoch sehr langsam voran und dauern noch heute an: Selbst im Hauptpalast wurden noch nicht alle Innenräume restauriert.
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